vorhin gelesen, genictk und geschmunzelt
Autor:
Klaus Herder
Es gibt Motorräder, die bei ihrem Besitzer für ein unterschwelliges, aber permanent vorhandenes, schlechtes Gewissen sorgen und entsprechend selten bewegt werden. Das Paradoxe daran: Solche Maschinen sind oft bildschön, auch technisch faszinierend und eigentlich der Wunschtraum ihrer Eigner. Und trotzdem sind sie mehr Steh- als Fahrzeuge. Beispiele gefällig? Da wären die chromverzierten Chopper/Cruiser oder auch die edlen Italienerinnen im Carbon-Ornat. Jede Wolke am Himmel läßt ihre Besitzer dreimal überlegen, ob es tatsächlich auf Tour gehen sollte. Eine Stunde Fahren zieht zwangsläufig drei Stunden Putzen nach sich. Das gute Stück mit Wasserflecken, Dreckspritzern oder auch nur Insektenleichen auf Lack und Chrom einfach so in der Garage abstellen? Unverantwortlich, warten wir doch lieber bis zum nächsten echten Sommertag - in unseren Breiten also bis zum Sankt Nimmerleinstag. Noch ein Beispiel: Der Supersportler, fett besohlt, auf Dauer nur leider etwas unbequem. Am Wochenende mal eben kurz in den Harz oder die Eifel düsen, auf dem Rückweg in Holland zum Matjesessen vorbeischauen oder alternativ Meck-Pomm unsicher machen? Ach nö, laß mal. Der 190er-Hinterradschlappen wäre dann schon wieder fällig, der Rücken schmerzt noch von der letzten Tour. Ducati-Besitzer denken zudem mit Grausen an die Kosten der bald anstehenden Inspektion, und mit über 20000 Kilometern auf der Uhr wäre die GSX-R/ZX-R/YZF-R beim demnächst fälligen Modellwechsel (Man will doch schließlich kein Uralt-Modell fahren!) ohnehin unverkäuflich. Und überhaupt: Eine Tour mit Übernachten ist nicht drin, weil die zwangsläufig daheim bleibende Alte maulen würde und fürs Gepäck auch kein Platz ist. Bleiben wir also lieber zu Hause oder beschränken uns auf Kurztrips. Nicht zu vergessen sind die bis unters Dach finanzierten Motorräder, deren Neupreis im fünfstelligen Bereich liegt. Jeder Fahr-Kilometer kostet ihre ohnehin schon am finanziellen Limit agierenden Eigner Geld, das sie eigentlich nicht haben. Also bleibt die Fuhre in der Garage, aber man ja kann beim wochenendlichen Grillen zusammen mit den ebenfalls überschuldeten Kumpels und einer Flasche Lidl-Bier in der Hand drumherum schlappen und zart über den Tank streicheln. Macht doch auch Spaß.
Um eine Honda Deauville schleicht niemand beseelt lächelnd herum. Ob ihr Motorrad blitzblank oder mittelschwer versuddelt ist, interessiert ihre Besitzer herzlich wenig. Alle 10000 oder gar 12000 Kilometer den 150er-Hinterradreifen zu ersetzen, kostet wirklich nicht die Welt. Der Verbrauch von fünf Litern Normalbenzin tut ebenfalls nicht weh. Ob der praktisch unkaputtbare V-Zweizylindermotor 30000, 50000 oder 70000 Kilometer gelaufen hat, spielt beim Wiederverkauf keine Rolle, denn erstens ist die Gebraucht-Deauville-Nachfrage immer größer als das Angebot. Und zweitens verkaufen die meist rundherum zufriedenen Deauville-Besitzer ihr Schätzchen sowieso nicht....
den ganzen Text gibts hier : http://www.kradblatt.de/index.php?http: ... uville.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Deauville...
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Re: Die Deauville...
Sehr, sehr schön.
Und irgendwie quasi 1:1 auf ihre Ahnen (RC33 NTV Sechs-Fuffzisch (Revere)) übertragbar ...
Oben bleiben!
Carlos
Und irgendwie quasi 1:1 auf ihre Ahnen (RC33 NTV Sechs-Fuffzisch (Revere)) übertragbar ...
Oben bleiben!
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- Wolf6c
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- Registriert: Mi 16. Mär 2011, 03:35
- Wohnort: Mülheim an der Ruhr
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- Motorrad: Honda F6c Valkyrie
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Re: Die Deauville...
jooo das kenne ich auch ,, denn viele F6c Besitzer fahren auch nur dann wenn es 3 Tage am Stück trocken bleiben soll.
Doch zum Glück sind wir anders, fahren weil es ein Fahrzeug ist und das bewegt werden möchte
Doch zum Glück sind wir anders, fahren weil es ein Fahrzeug ist und das bewegt werden möchte