Hallo, liebe Kilometerfresser!
Am 25. Mai - dem berühmtberüchtigten "Towel Day" - habe ich mich für eine Moppedtour zunächst in meinem Revier, dann aber nach Hessen rin entschieden. Nachstehend findet Ihr den Beitrag, den ich bereits andernorts im Forum verlinkt habe bzw. auf dem "Corporate Blog" von Shoei Europe für den QWEST Helm beschrieben habe. Bender hat sehr gute Überzeugungsarbeit geleistet, dass so ein Blog möglicherweise irgendwann im Netz "untergeht" und das auch eine Verlinkungn irgendwo im Forum zunehmend historischen Wert erlangt; und die "Navigation" in unserem Forum ist ein sehr gut geeigneter Ort für das Sammeln von Touren. Die Bilder in diesem Beitrag sind "meine" Bilder, für die ich einen eigenen Bild-Sammel-Blog erstellt habe; eine Verlinkung des Bildmaterials stellt HIER ü-ber-haupt kein Problem dar.
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Irgendwo am "Neuer Teich"
Vorab: Sorry - ich nutze keine Navi Systeme; Google-Earth ist mir auch fremd. Deshalb sind meine Routen lediglich Google-Maps Verlinkungen ...
Nun aber ...
Über die Tour von Lessing, Grimm und Douglas Adams (Route mit Google-Maps erstellt)
1. Lessing
Die Tour hat in Wolfenbüttel am Schloss um etwa 09:00 Uhr begonnen. Wolfenbüttel selbst wirbt mit "Lessing" als Vorzeigepersönlichkeit der Geschichte - klar, er war ja auch Bibliothekar in Wolfenbüttel. Das zentral und direkt an der Innenstadt gelegene Schloss ist ein beliebter Ausflugsort und eignet sich wegen seines großen Parkplatzes hervorragend als gut erreichbarer Startpunkt für diejenigen, die in Gruppen im Harzvorland und Elm-Umland Touren fahren möchten. Von hier aus bin ich in Richtung Elm aufgebrochen, um mich für die längere Tour warmzufahren; dabei ist als Etappenziel "Königslutter am Elm" ausgewählt worden.
Schloss Wolfenbüttel
Zwischen Wolfenbüttel und Elm
Reitlingstal (Elm)
Königslutter am Elm von oben
Beobachtung: Der Elm ist am Anfang jeder Motorradsaison das für die Motorradfahrer, was der sogenannte "Idiotenhügel" für Ski-Fahrer ist: eine Spielwiese, um sich wieder an sein Mopped zu gewöhnen. Und wen wundert es: Der Elm bietet zumindest für kurze Abschnitte in und um sich herum viele schöne und kurvenreiche Abschnitte.
Nach einem kurzen Besichtigungsstopp in Königslutter hat es mich entlang der B82 dann südwärts in Richtung des Harzes getrieben. Allerdings hat es nie den Plan gegeben, auch in den Harz zu fahren - sondern westwärts in "meinen Turf" auszubrechen - das Harzvorland zwischen Salzgitter und Harz - Zwischenetappenziel über Lutter am Barenberg und Bodenstein das Schloss Söder.
B82 Richtung Harz
Mittendrin bei Sillium
Bei den Bodensteiner Klippen
Schloss Söder oder Söder Schloss oder so ...
In der Zwischenzeit ist Mittag erreicht worden - zahlreiche kleine Stopps für Fotos, gelegentliche Kursänderungen wegen winterbedingter Streckenvollsperrungen und mal 'ne Tasse Tee. Der aufmerksame Beobachter des Blogs (http://www.Shoei-Europe.com/qwest" onclick="window.open(this.href);return false;) und meines letzten Beitrags wird feststellen, dass bis hierher im Grunde wesentliche Versatzstücke meines "Harzvorlandsplitters: Schlössertour" reverse abgefahren worden sind. Richtig! Genau so ist es. Und ab hier beginnt ...
2. Die Variation im Lichte der Gebrüder Grimm
Was mir bei der Vorbereitung und der Planung der Tour nie wirklich in den Sinn gekommen ist, ist die Reise auf den Spuren der Gebrüder Grimm zu betreiben. Vielmehr handelt es sich um einen schönen Nebeneffekt, dass ich "ihnen" begegnet bin, obwohl ich nur auf der Rückfahrt über die A7 auch Göttingen passiert habe.
Allerdings habe ich mich erstmal in die entsprechende Region durchschlagen müssen - also südlich von Hildsheim nach Alfeld gedüst, um von dort dann die unsäglichen Bundesstraßen zu verlassen und das tiefste Mittelgebirge zu erkunden! Hinter Alfeld bei Limmer (oder wie auch immer der Ort hieß ...) habe ich mich verfranst, weshalb ich eine Pause mit Tee eingelegt und Karten- sowie Notizmaterialien gesichtet habe ...
Einfach mal 'ne Teepause
Hier habe ich mich sortiert und festgestellt, dass ich mich doch nicht verfahren habe. Glück gehabt! Also Sachen eingepackt und weitergefahren. Zwischenbemerkungen zu "äußeren Bedingungen": Verkehr super, Wetter super, Shoei QWEST auch nach längerem Tragen super, Landschaft einfach nur toll!
So mittendrin
Vor Schloss Sababurg
Während meiner Planungen fiel mir schon eine etwas abgelegene Burg auf, die leicht zu erreichen war. Und da ich ja "eigentlich" heute über eine Schlössertour schreiben wollte, wollte ich auch diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen: ein Besuch auf Schloss Sababurg!
Und was soll ich sagen: Hotel, Gastronomie, neugierig stimmender Zoo, Schlossruine und ein sagenhafter Mythos sprechen einfach für sich. Denn Schloss Sababurg reklamiert nichts geringeres für sich, als das Dornröschen-Schloss zu sein! Fehlten die Rosensträucher nicht, würde ich das blanko unterschreiben; so genügt es aber nur meiner Fantasie, dies zu akzeptieren. Und voila! So sind wir von Lessing bei Grimm gelandet ...
Aufgang zum Schloss
Das Schloss vor'm Eingang
Dorfteil im Dornröschenschlaf
Nach einer längeren Besichtigung, auf der ich viel über dieses Schloss (lange Geschichte, lange Zoo-Tradition, Theater- und Kulturaktivitäten, interessante Hotelbedingungen ...) gelernt habe, bin ich dann weitergefahren - weiter südwärts!
Sababurg im Rückspiegel
Der Prinz lässt Prinzesschen zurück ...
Eher zufällig habe ich auf der Weiterfahrt etwas interessantes gefunden. Inmitten der schönen Landschaften habe ich in einer Serpentine eine beinahe versteckte Auffahrt zur Kugelburg gesichtet. Hier habe ich gerlernt, dass ...
3. Kugeln eckig und zylindrisch
sind.
Der ECKIGE Hauptturm der KUGELburg
Ein fantastischer Ausblick entlang der GERADEN Außenmauer der KUGELBurg
Das ruinierte ECKIGE Hauptgebäude mit ZYLINDRISCHEM Turm in der KUGELBurg
Die Kugelburg ist eine interessante und unterschiedlich genutzte Burgruine. Neben einer Gastronomie mit tollem Ausblick haben Falkner diese Burg für sich erschlossen. Und regelmäßig werden Vorführungen veranstaltet. Auf zahlreichen Tafeln, die über die Ruine verteilt sind, kann man einiges über Greifvögel sowie die Falknerei lernen. Außerdem ist ein Teil der unterirdischen Anlagen frei begehbar und jederzeit geöffnet. Daher lohnt sich der Besuch in jedem Fall!
Enge Treppe mit Blick aus der Tiefe nach oben
"Licht und Schatten"
Auch hier waren die Füße nach einiger Zeit vertreten, und meine NTV hat mich herausgefordert: weiter! Und je tiefer wir in den Süden gefahren sind (mit Etappenziel: Edertalsperre (laaaangweilig!) und daran vorbei Richtung Gilserberg), desto mehr haben wir Wälder (sieben) durchquert, Hügel und Berge (sieben) überwunden und Täler (sieben) passiert ... Meine Überraschung ist groß gewesen, als ich in "Bergfreiheit" angekommen bin: Ein Mädel treibt sich hier mit sieben verschrobenen Kerlen herum ...
Schneewittchen und die Sieben Zwerge
4. Douglas Adams
Auf den Fotos ist erkennbar, dass der Tag recht weit fortgeschritten ist. Eigentlich hatte ich vor, mich irgendwo in einer geeigneten Öffentlichkeit mit einem Handtuch zu präsentieren, Blicke auf mich zu ziehen, die Frage zu provozieren: "Warum läuft ein Motorradfahrer in voller Montur an einem unwahrschlichst-möglichen Ort mit einem Handtuch herum?" Das ist leider nicht eingetreten.
Rot + unten links = Handtuch => Stichwort: Towel Day ...
Verlinkt mit meinem Bild auf Shoei-Europe.com/qwest
Deshalb haben Schneewittchen und die Sieben Zwerge als Zeugen herhalten müssen, dass ich am "Towel Day" (25. Mai) mit einem Handtuch unterwegs gewesen bin. Nun ... "Towel Day" und "Douglas Adams" stehen in einer engen Beziehung zueinander, die ich hier nicht vertiefen möchte. Ich lade aber dazu ein: Eine schnelle Googlesuche wird das Geheminis lüften ...
Die Tour hat insgesamt sehr viel länger gedauert als geplant und vor allem selbst bei pessimistischer Einschätzung der Lage gedacht. An zahlreichen Stellen in Niedersachsen wie auch Hessen sind die Straßen in zum Teil verheerenden Zuständen. Dadurch gibt es viele Baustellen und vorrübergehende Streckensperrungen mit abenteuerlichen Umleitungen. Überall zwischen Wolfenbüttel (Start) und Gilserberg (Endpunkt) habe ich dadurch ganz gewiss satte zweieinhalb bis drei Stunden verloren. Memo an mich: Vielleicht doch ein Navi? Aber was hilft ein Navi, wenn die Route vor mir plötzlich gesperrt ist?
Naja. Es ist jedenfalls sehr spät und immer später geworden. Für eine Rückfahrt in der tiefen Nacht, die noch dazu herrlich sternenklar und dadurch wahnsinnig kalt gewesen ist, habe ich mich nicht vorbereitet; deshalb hat das Handtuch in Douglas Adamscher Manier herhalten dürfen - als Pulli-Ersatz ... Und es hat sogar geholfen!
Verlinkt mit meinem Bild auf Shoei-Europe.com/qwest
Verlinkt mit meinem Bild auf Shoei-Europe.com/qwest
Verlinkt mit meinem Bild auf Shoei-Europe.com/qwest
5. Abschließende Worte
Der anspruchsvolle Start im "Lessing-Land" und dem in einiger Hinsicht nachdenkenswerten Königslutter am Elm führt durch märchenhafte Landschaften des Harzvorlandes und des Weserberglandes sowie der Mittelgebirge in die sagenumwobenenen und legendären Gebiete, in denen die Grimmschen Märchen ihre Ursprünge haben sollen. Dass zuletzt auch skurrile Fan-Literatur von Douglas Adams auf dieser Tour eine Rolle gespielt hat, ist dem 25. Mai als Datum (Towel Day) als auch den äußeren Umständen zu verdanken. Auf der ganzen Strecke ist für alle Geschmäcker einiges zu finden - bezüglich Schauwerten in Landschaft und Gegend, für den Gaumen, für die Unterbringung, für Kurvenräuber ebenso wie entspannte Cruiser!
Die Route als Ganzes oder in Etappen (mit Google-Maps erstellt) lohnt sich. Neben den Bildern hier bzw. im originalen Blog-Beitrag stehen auf dem ursprünglichen Blog noch zahlreiche weitere Bilder in einer Galerie zur Verfügung!
Und damit gilt wie immer:
Oben bleiben!
Carlos
Lessing, Grimm und Douglas Adams
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