Beim Reifencheck, der negativ ausfiel, stellte ich zudem fest dass die Bremsscheibe hinten starke Verschleißspuren zeigte. Es war ein deutlich spürbarer Rand an der Außenseite der Scheibe zu ertasten. Das ist immer ein Zeichen dafür genauer hin zu schauen. Eine grobe Messung mittels Schieblehre bestätigte den Verdacht. Wichtig bei der Messung ist dass in der Druckspur der Bremsbeläge gemessen wird, das ist am einfachsten mit einer Mikrometerschraube aber wer hat die schon immer parat? Es geht auch mit dem Tiefenmesser eines Messschiebers oder auch Schieblehre genannt. Hier mal der Vorgang im ausgebauten Zustand Dazu wird ein Loch in der Druckspur von einer Seite plan abgedeckt und von der anderen Seite mit dem Tiefenmesser die Stärke der Scheibe ermittelt. Die Mindeststärke ist auf der Bremsscheibe eingestanzt. Das Reparaturhandbuch sagt darüber aus, Vorne 3,5 mm, Hinten 4,0mm. Mit durchnittlich 3,7mm war der Austtausch der Scheibe besiegelt.Die Lucas-BS für Hinten kostete 120€. Allein mit dem Wechsel ist es nicht getan, grundsätzlich müssen dabei auch die Bremsbeläge erneuert werden. Eigentlich schade, die Alten waren noch gut bestückt aber wat mutt dat mutt und so wurde gleich ein kompletter Satz (Vorne+Hinten,ca.96€) geordert. Wie der Ausbau des Hinterrades abläuft ist ja HIER zu lesen. Als Vorbereitung sollte man sich zwei Kanthölzer bereitlegen um das Rad nicht mit der offenen Antriebsseite auf der Erde ablegen zu müssen. Die Schrauben der Scheibe sind sehr fest angezogen und mit Kleber gesichert deshalb sollte der benötigte 6 mm Innensechskant-Inbus genau passen. Also bitte kein Discounter-Werkzeug nutzen. Als Tip wird häufig ein kurzzeitiges Erwärmen der Schrauben genannt aber bei mir reichte ein leichter Hammerschlag um den Kleber zu brechen. Anschließend die Schrauben über Kreuz lösen und schrittweise herausdrehen. Dann kann die Scheibe abgenommen und die nun freiliegende Auflagefläche gründlich gesäubert werden. Genauso gründlich sollten die Schrauben vom Fixierer befreit und die Gewindelöcher ausgeblasen werden. Nun wird die neue Scheibe aufgelegt und durch leichtes hin und herdrehen über den Löchern zentriert. Über Kreuz werden die mit Loctite(mittelfest) leicht beträufelten Schrauben nun auch wieder schrittweise angezogen. Im letzten Schritt wird mit dem Drehmomentschlüssel, eingestellt auf 42Nm, die Befestigung abgeschlossen. Fertig.*Hinweis: Der nachfolgende Bericht schildert lediglich meine persönliche Vorgehensweise zu dem aufgetretenem Problem. Dieser Bericht ist keine Reparaturanleitung sondern als persönlicher Erfahrungsbericht zu werten.
Fertig? Ne, nicht ganz. Ich hatte ja schon angemerkt das die Reifen ihre beste Zeit hinter sich haben und ein Satz Neuer her muss. Pilot Road 4 von Michelin war meine Wahl und da ich beide Reifen wechseln lassen wollte konnte ich gleich ein großes Ärgernis, welches mich eigentlich schon seit langer Zeit beschäftigte, beseitigen. Mit dem Einsatz der Winkelventile hört hoffentlich die elendige Fummelei beim Luftdruckcheck auf.
Während die Räder neu besohlt und ausgewuchtet werden kümmere ich mich um den Wechsel der Bremsbeläge. Nach 45 Minuten ist auch diese Aktion Geschichte und ich kann die Zeit nutzen um die Nebelscheinwerfer zu Tauschen. Warum? Die vorhandenen kleinen rechteckigen Scheinwerfer sind mit den 55 Watt Halogenleuchtmittel überdimensoniert und haben auf einer Seite den Reflektor verbrannt. Die neuen runden Scheinwerfer haben zwar nur 5 Watt LED’s, sind aber von der Lichtausbeute her Gleichwertig. . Nach einer kurzen Mittagspause konnte ich die Reifen abholen. Das Einbauen beider Räder ging reibungslos und war nach 45 Minuten abgeschlossen. Den größten Zeitaufwand hatte ich beim Aufräumen und Wegpacken der ganzen Utensilien jedoch blieb noch genügend Zeit für eine kleine Runde. Neue Beläge und speziell in Verbindung mit einer neuen Bremsscheibe sollten äußerst vorsichtig eingefahren werden. Deshalb war die Geschwindigkeit mehr als moderat anzusehen. Die Reifen jedenfalls gaben ein völlig neues Fahrgefühl, ein super leichtes Handling und keinerlei Laufgeräusche. In zwei Wochen sollte alles eingefahren sein dann steht der TÜV-Termin an.
@ Gisbert
bezüglich eines älteren Threads kann ich nun bestätigen dass auch dieses Mal keine Federbleche mitgeliefert wurden.