Das kleine Motorrad Emelie

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Bender_74
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Bender_74 »

Mir gefallen die vielen Bilder richtig gut.
Vielen Dank.
Auch bei den netbikern hat eine Leserin (easyrider) Bilder von Emelie veröffentlicht und mir erlaubt, diese auch hier einzustellen.
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Emelie vor der Wäsche
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Emelie strahlend frisch geputzt
Emelie strahlend frisch geputzt
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Bender_74
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Ritter Blechkopf und Pferdchen Gummischuh (4)

Beitrag von Bender_74 »

Das kleine Motorad Emelie - Ritter Blechkopf und Pferdchen Gummischuh (4)

Seitdem Emelie ihre erste Ausfahrt gemacht hatte, war sie wie ausgewechselt. Sie konnte ihr Geheimnis nicht lange für sich behalten und so wusste ihr Freund Max schon bald von ihrem Abenteuer.
Ganz gespannt hörte er ihr zu und bekam grosse Augen und Ohren. „War das nicht gefährlich?“, fragte er voller Ehrfurcht.
„Es war wunderschön“ entgegnete sie.

Sie schilderte ihm nochmals in den buntesten Farben ihre Eindrücke von der Fahrt und für Max war es beinahe so, als wäre er dabei gewesen, so lebendig erzählte sie.

Aber ihre Neugier war noch nicht gestillt.
„Max“, sagte sie, und ihr Blick schweifte dabei in die Ferne, „ ich möchte ganz oft solche Touren fahren. Ich möchte die Welt ausserhalb des Schuppens wieder entdecken. Sehen, lernen, staunen. Die Natur erleben, riechen, fühlen.
„Nimmst Du mich dann mal mit“, fragte Max.
Emelie überlegte. „Hast du denn einen Helm?“
„Ich habe einen Fahrradhelm. Geht der?“
„Natürlich nicht, du Dummchen“, sagte Emelie mit einem Zwinkern. „Du brauchst einen richtigen Motorradhelm.
„Den habe ich aber nicht.“
„Dann kann ich dich auch nicht mitnehmen.“
So leicht wollte Max aber nicht aufgeben. „Ich kann mir ja einen Motorradhelm basteln.“
Emelie war immer noch nicht überzeugt, doch Max war bereits dabei, seine Idee in die Tat umzusetzen.
Er stöberte im Schuppen umher auf der Suche nach etwas, was sich zu einem Motorradhelm umbauen liess.
„HEUREKA!“ tönte es aus der hinteren Ecke, in der Max zwischen allerlei gestapeltem Krimskrams verschwunden war.
„Bitte?“ Im ersten Moment dachte Emelie, Max hätte wegen des Staubes niesen müssen. Aber sicher war sie sich nicht.
„HEUREKA!“ Das sagt mein Papa immer, wenn ihm plötzlich eine gute Idee kommt. Das hat so ein alter Grieche wohl gerufen als er in der Badewanne sass.
Emelie schaute fragend. Sie verstand nichts.
„Archimedes hiess der und ist schon lange tot. Er war ein Forscher. Als er mal in eine volle Badewanne stieg lief das Wasser über und dabei fand er die Lösung für eins seiner wissenschaftlichen Probleme über die er zu der Zeit nachdachte und hat dann vor Freude Heureka gerufen. Das bedeutet „Ich habe es gefunden!“ Bei diesen Worten hielt Max einen alten Metalleimer in die Höhe.
„Was willst du denn damit?“ fragte Emelie
„Das ist mein neuer Motorradhelm“ Und wie zum Beweis stülpte Max sich den Eimer auf den Kopf und ging Richtung Emelie. Blind tappte er auf dem Trödelberg herum und fand nur sehr wankend seinen Weg.

BOINK!

Mit dem Eimer auf dem Kopf konnte Max den Balken vor seiner Nase natürlich nicht sehen und knallte voll dagegen. Durch die Wucht verlor er das Gleichgewicht und war

SCHWUPPS

in dem Haufen Trödel untergegangen.
Das sah so komisch aus, dass Emelie direkt lachen musste. „Hast du dir weh getan?“
Lachend kam Max Gesicht aus dem Haufen zum Vorschein.
„Nein, ich hatte doch meinen Helm auf.“ Triumphierend hielt er den alten Eimer in die Höhe, den nun eine weitere Beule zierte.
„Ohne den Eimer wärst du doch gar nicht erst blind gegen den Balken gelaufen“, gab Emelie zu Bedenken.
„Ja, die eine oder andere Verbesserung ist noch möglich“ gab Max zu, während er sich die Stelle an der Stirn rieb, wo der Balken den Eimer gegen seinen Kopf gedrückt hatte.
Suchend blickte er sich um, bis er eine Blechschere entdeckte.
Schnell hatte er damit zwei Gucklöcher in den Eimer geschnitten.
„Nun kann ich durch meinen Helm sehen“.
Doch noch immer war Max auf der Suche nach weiteren Verbesserungen für seinen Motorradhelm. Ein altes Schaumstoffkissen erregte seine Aufmerksamkeit. Damit polsterte er den Eimer aus, so dass dieser nun viel besser auf seinen Kopf passte und nirgendwo mehr drückte.
„Nimmst Du mich so mit?“ fragte Max.
Emelie konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen, so lustig sah Max aus. „Aber sicher.“
„Toll“, freute sich Max, „Auf zu neuen Abenteuern“
„Auf zu neuen Abenteuern, Ritter Blechkopf“ schmunzelte Emelie.
„Ritter Blechkopf?“
„Na schau doch mal in den Spiegel, wie du aussiehst.“
„Dann bist du aber auch Pferdchen Gummischuh“.
Beide konnten sich wegen der lustigen Namen kaum noch halten vor Lachen und freuten sich schon darauf, gemeinsam spannende und lustige Abenteuer zu erleben. Doch von denen, wirst du in einer anderen Geschichte erfahren. Nur so viel sei hier verraten: Das Licht im Schuppen brannte an diesem Abend noch lange und die beiden Freunde schmiedeten viele Pläne für große Abenteuer.

ENDE
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mizo

Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von mizo »

Einfach nur schön, freue mich auf den nächsten Teil.
Wenn niemand was dagegen hat würde ich die Geschichte versuchen als Buch zu machen, mit den Bildern.

gruß mizo


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Ruhrgebiet
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Ruhrgebiet »

Hallo Carsten

wieder eine sehr schöne Episode...voll Phantasie...ich bin immer mitten drin und voll dabei ;-)
und das mit dem Buch ist wirklich eine gute Idee dazu die tollen Bilder ...wow! Ich lass mich schon mal für ein Exemplar vormerken!

LG Rita
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Fitti

Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Fitti »

tolle Zeichnungen!!!!

So ne Emilie hätte ich auch gerne :lol: :lol: :lol:
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Bender_74
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Bender_74 »

Im Wildgehege (5)

Es war dunkel.
Nur der gelbe Schein einer Laterne drang aus dem Schuppen in die Nacht. Alles war still, doch ab und zu verrieten sich bewegende Schatten hinter dem Fenster, dass es im Schuppen nicht so ruhig zuging wie draußen.

Hätte jemand, ein neugieriger Zeitgenosse etwa, einen Blick durch das Fenster geworfen, so hätte er einen Jungen gesehen, der mit angestrengtem Blick auf eine Karte schaute, die vor ihm auf einem Tisch ausgebreitet lag. An der anderen Tischseite stand ein leuchtend rotes Motorrad.
„Ich weiß nicht“, murmelte Max, so hieß der Junge, „vielleicht sollten wir unsere erste Ausfahrt nicht ganz so weit weg planen.“
„Warum nicht?“ fragte das Motorrad.
„Weil wir das noch nie gemacht haben.“
„Hast du etwa Angst, Ritter Blechkopf?“ neckte das rote Motorrad.
Max hatte von Emelie diesen Namen erhalten, weil sein Motorradhelm aus einem alten rostigen Blecheimer bestand, in den er zwei Gucklöcher geschnitten hatte. Damit sah er aus, wie einer dieser Ritter in den alten Filmen wenn diese hoch zu Pferd mit Lanzen im Turnier gegeneinander kämpften.
„Ich brauche keine Angst zu haben, ich habe doch mein Pferdchen Gummischuh dabei“ grinste Max zurück.
Lachend beugten sich beide wieder über die auf dem Tisch ausgebreitete Karte.
„Vielleicht sollte ich einfach die Augen schließen und mit dem Finger auf einen Punkt in der Karte tippen. Und da fahren wir dann hin“. Max schloss die Augen und ließ seinen Finger über der Karte kreisen.
„Nein, nein. Warte“, rief Emelie, „was ist, wenn du einen Ort auswählst der uns beiden nicht gefällt? Es wäre doch doof, wenn wir da dann hinfahren müssten, nur weil dein Finger dort gelandet ist.“
Max überlegte. „Warum fahren wir nicht einfach so drauflos? Wenn es uns nicht gefällt, fahren wir woanders hin. Ohne Ziel, immer der Nase nach.“
Emelie überlegte. „Wer ohne Ziel fährt, wird nie ankommen“.
Es vergingen einige Minuten in denen die beiden Freunde angestrengt auf die Karte blickten um nach einem Ziel Ausschau zu halten.

„Magst du Tiere?“ fragte Emelie.
„Aber klar“, antwortete Max, „sicher mag ich Tiere.
„Ich kenne da von früher ein Wildgehege bei Schalksmühle, das wäre doch ein tolles Ziel für unsere erste gemeinsame Tour.“

"Wildgehege", das hörte sich spannend an. In Gedanken sah Max sich wilden Raubkatzen, großen Elefanten und anderen gefährlichen Tieren gegenüber.
Fast kam er sich wie einer der Helden aus seinen spannenden Abenteuerbüchern vor: Emelie und er, die gemeinsam großen Gefahren in wilden Wüsten und sumpfigen Steppen trotzen.
"He du Träumer", riss Emelie Max aus seinen Gedanken. "So wie Du grinst, könnte man meinen, wir sind schon unterwegs. Aber wir müssen noch viel planen"
Beide beugten sich wieder über die Karte und versuchten abzuschätzen, wie weit das Wildgehege entfernt war und welche Route sie am Besten nehmen sollten.
"Über die Autobahn sind wir am schnellsten da."
"Das stimmt, aber Autobahn fahren ist so schrecklich langweilig. Wir sehen kaum etwas von der Landschaft durch die wir fahren, rasen nur dran vorbei und die Natur ist auch nicht zum Greifen nah.
Max fuhr mit dem Finger in Schlangenlinien über die Karte. "Was ist mit dieser Route? Kleine Straßen, viele Kurven und zwischen den Hügeln und Wäldern gibt es für uns bestimmt viel zu sehen."
"Perfekt. Und wenn wir früh losfahren sind wir am späten Vormittag da."
"Aber Pausen müssen wir auch machen." Max machte sich Sorgen um sein Sitzfleisch, schließlich war sein Po noch nicht an Motorradtouren gewöhnt.
Um seine Sorge Emelie gegenüber ein wenig abzuschwächen und nicht als Schwächling dazustehen, setzte er nach: "Schließlich müssen wir zwischendurch ja auch mal etwas Essen."
Emelie grinste. "Du musst vielleicht etwas Essen, ich brauche das nicht. Mir reicht ab und zu etwas Benzin."
Aber da Emelie ihren Freund nicht weiter necken wollte, beließ sie es dabei.
Lieber schaute sie sich die Route, die Max ausgesucht hatte noch ein wenig genauer an. Auf der Karte sah die Strecke tatsächlich sehr schön aus.

Max holte einen Zettel und Stift und fing an, die Straßen und Orte aufzuschreiben, durch die sie fahren mussten um zum Wildgehege zu gelangen. Er gab sich dabei große Mühe, alles genau aufzuschreiben, um zu vermeiden, daß sie sich unterwegs verfuhren.
Darüber war es so spät geworden, daß die beiden Freunde beschlossen zu Bett zu gehen.
Am nächsten Morgen sollte es in aller Frühe losgehen.

Max hatte gar nicht gut geschlafen. Er war viel zu aufgeregt. Natürlich hatte er in der Nacht von der Tour mit seiner Freundin Emelie geträumt. Und natürlich waren sie in diesem Traum die großen Abenteurer wie in seinen Büchern, die mit Leichtigkeit den größten Gefahren entgingen.
Er wachte schon früh auf und packte seinen Rucksack mit Broten, Obst und Schokoriegeln und vergaß auch nicht, eine Thermoskanne mit Kakao zu füllen.
Leise schlich er sich aus dem Haus. Seine Eltern sollten nicht merken, daß er mit Emelie unterwegs war.

Im Schuppen nahm er seinen "Helm", der eigentlich nur ein mit Schaumstoff ausgepolsterter Blecheimer mit zwei ausgeschnittenen Sehschlitzen war, aus dem Regal. Emelie war auch schon wach und erwartete ihren Freund bereits. Leise schlichen sie aus dem Schuppen und über den Hof bis zur Straße. Sie wollten niemanden aufwecken.

Erst am Straßenrand startete Emelie den Motor und schaltete den Scheinwerfer ein. Nun waren sie weit genug vom Haus entfernt um ohne Aufsehen zu erregen ihre Tour zu starten.
Zunächst war Max ein wenig mulmig, als er sich auf die Sitzbank schwang, aber Emelie bemerkte seine Unsicherheit und fuhr ganz vorsichtig los. Von Minute zu Minute fühlte er sich sicherer und bald tauchte Emelie in den Kurven schon ein kleines bisschen in Schräglage. Da spürte sie sofort wie Max angsterfüllt die Lenkerenden packte. Was machst du? Wir fallen um!
"Im Gegenteil Max", antwortete Emelie sanft, "durch das Hineinlegen in die Kurve verhindern wir, daß wir stürzen. Und Spaß macht es außerdem noch" Um Max ein wenig zu ärgern, legte sie sich etwas tiefer in die nächste Kurve. Wie gut, daß sie nicht sehen konnte, wie Max unter seinem Helm die Gesichtsfarbe wechselte und grün anlief. Aber er blieb tapfer und von Kurve zu Kurve merkte er mehr, daß sie tatsächlich nicht umfielen, wenn sie sich in die Kurve hineinlegten. Ja, er konnte die Schräglagen sogar schon ein wenig genießen und legte sich selbst immer tiefer mit Emelie in die Kurven hinein. So fuhren sie eine ganze Zeit, die für Max wie im Flug verging, bis sie schließlich an ihrem Ziel, dem Wildgehege Mesekendahl ankamen. Max hatte gar nicht gemerkt, daß sie unterwegs keine Pause eingelegt hatten. Nun war er aber hungrig und durstig. Aus seiner Thermoskanne gönnte er sich eine große Tasse Kakao und aus dem Rucksack zauberte er ein leckeres Schinkenbrot. Er setzte sich auf eine Holzbank und ließ sich beides schmecken. Dabei sah er sich schon einmal um. Wirklich wild sah es hier nicht aus. Weder Elefanten waren zu sehen, noch entdeckte Max Löwen oder Tiger im Dickicht.

Ein freundlich blickender Mann kam auf Max zu. „Bist Du ganz alleine hier?“, fragte er ihn.
„Nein“, antwortete Max, „ich habe meine Freundin Emelie mitgebracht“. Dabei zeigte er auf das rote Motorrad, welches einige Meter weiter stand.
„Ich heiße Kalle Matthus, und kümmere mich hier um die Tiere und die Gehege. Möchtet ihr beiden euch das Wildgehege einmal ansehen? Ich kann euch herumführen."
Das Angebot nahmen Max und Emelie gerne an.
Sie starteten ihren Rundgang bei den Rehen und Hirschen, die mit ihren großen Geweihen mächtig Eindruck auf Max machten.
"Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Reh und einem Hirsch?", wollte Max von Herrn Matthus wissen.

"Jedes Reh ist ein Hirsch, aber nicht jeder Hirsch ist ein Reh."

Max und Emelie blickten sich verständnislos an.
" 'Hirsch' ist gewissermaßen der Familienname. In dieser Familie gibt es Rehe, Rothirsche, Damhirsche, Elche und Rentiere. Sie alle gehören zu den Hirschen. In Wald und Flur kann man Rehe und Hirsche einfach voneinander unterscheiden: Hirsche sind größer und kräftiger gebaut als Rehe. Viele männliche Mitglieder der Familie der Hirsche haben ein Geweih. Es besteht aus Knochensubstanz und wird einmal im Jahr abgeworfen. Danach wächst es wieder neu heran".
Max und Emelie hielten Ausschau, ob sie irgendwo ein Tier sehen konnten, bei dem das Geweih schon so locker war, daß es bald abfallen müsste, aber Herr Matthus lachte nur und sagte: "Nein, nein, das Geweih fällt jedes Jahr zu einer bestimmten Zeit ab. Das dauert noch, bis es wieder soweit ist".

Beim nächsten Gehege wurden sie schon erwartet: Neugierige Ziegen drängelten sich mit langen Hälsen am Zaun und kletterten aufeinander herum.
"Die sind aber zutraulich" sagte Max.
"Sie interessieren sich wohl eher für den Schokoriegel in deiner Hand". Als Max Anstalten machte, den Rest seines Schokoriegels an die Ziegen zu verfüttern, griff Herr Matthus in seine Jackentasche und holte ein kleines Päckchen heraus. "Nimm lieber das hier. Das ist spezielles Tierfutter. Es schmeckt Ihnen genauso gut, wie dein Schokoriegel, ist aber nicht so ungesund." Max kicherte, als die Ziegen mit ihren Zungen das Futter von seiner Hand leckten. Solange sie was zu Fressen bekamen hielten sie bereitwillig still und ließen sich streicheln. Jedenfalls so lange, bis sie von einem ihrer ungestümen Artgenossen zur Seite geschubst wurden.
Schnell hatten die gefräßigen Tiere das ganze Päckchen Futter aufgefressen und Max, Emelie und Herr Matthus gingen zu den nächsten Gehegen. Sie begegneten Fasanen, Meerschweinchen und vielen anderen Tieren.

In einem Gehege sahen sie Wildschweine, die mit ihren Hauern schon ein wenig furchterregend wirkten. Staunend standen sie am Zaun und beobachteten das Schwarzwild. "Die Hauer sind die vier Eckzähne der Wildscheine. Anders als bei uns Menschen sind auch die beiden Eckzähne im Oberkiefer nach oben gerichtet. Da sie aber kürzer sind als die Unteren, fallen sie nicht so sehr auf."
"Die sehen aber ganz schön spitz aus", bemerkte Emelie.
"In der Tat", nickte Herr Matthus, "wenn so ein Keiler dir in den Reifen sticht, ist der wohl platt. Aber meist nutzen sie die Hauer bei Kämpfen untereinander als Waffe. Da kann es auch schon mal zu bösen Verletzungen kommen".
Mit den Wildschweinen beendeten die drei ihren Rundgang.

Als Herr Matthus sie verabschiedete verschwand die Sonne schon hinter den Hügeln. Nun hatten sie noch den Heimweg vor sich. Es war ein erlebnisreicher Tag für die Beiden. Auch wenn sie weder Elefanten noch furchteinflößende Raubtiere zu Gesicht bekamen, war es ein ganz tolles Abenteuer. Und sicherlich war es nicht das Letzte.

ENDE
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Bender_74 »

Nun ist es soweit:

Das kleine Motorrad Emelie hat ihre eigene Homepage bezogen.
Ihr erreicht sie nun unter der Adresse:

http://www.motorrad-emelie.de" onclick="window.open(this.href);return false;


Bald wird es Emelie nicht nur virtuell sondern auch als Buch geben.

Die ersten 5 Geschichten werden in einer Kleinserie zur Adventszeit aufgelegt werden.
DIN A5 ca. 50 Seiten mit vielen farbigen Illustrationen von bert.
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von ville2k »

Hallo Carsten,
Respekt, so ein Projekt durch zu ziehen ist schon was. Ich drück Dir alle Daumen und hoffe auf mehr als eine Auflage. Das Gleiche gilt für Bert, tolle Zeichnungen. Man merkt, Du bist in Deinem Element.
Viel Glück.
Kurven ohne Ende wünscht,
Ingo

ville2k@kilometerfresser.eu
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Heizgriffel »

bei Facebook findet man Emelie jetzt auch :-) egal ob man selber bei FB ist oder nicht!
einfach goggeln: "motorrad emelie, facebook" , da gibts auch schon einige Bilder zu sehen!!
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Re: Das kleine Motorrad Emelie

Beitrag von Bender_74 »

Nun ist es endlich soweit:
Am 13. November wird Emelie veröffentlicht.

Weitere Infos dazu gibt es auf Emelies Seite.
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