Kettenöler

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Mick
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Kettenöler

Beitrag von Mick »

Hallo Zusammen,
bei mir steht bald der Wechsel vom Kettenkit an. Bis jetzt habe ich meine Ketten immer "von Hand" mit Kettenfett besprüht und mit Reinigern saubergemacht. Mit der Transalp bin ich – anders als mit der Seven Fifty - aber jetzt auch mal "unbefestigt" unterwegs, da klebt der ganze Dreck nun so schön auf dem Kettenfett. Auch das fetten ist voll beladen ein Problem weil ich da drei starke Leute brauche um die Transe auf den Hauptständer zu bekommen. Die Sprühdose die man immer mitschleppen muß ist da dann noch das geringste Übel.

Lese schon seit längerem von sogenannten Kettenölern. Man baut irgendwo versteckt einen Tank an und langsam tröpfelt dann automatisch je nach Geschwindigkeit die genau benötigte Menge Öl auf die Kette. Teilweise soll man da mit einer Füllung 10tkm weit kommen. Neben dem großen Vorteil bei Regen soll durch das Öl die Kette auch nicht so dreckig werden. Nebenbei soll sich auch die Laufleistung des Kettenkits merkbar verlängern.
Nun gibt es da aber natürlich nicht nur einen Kettenöler. Da gibt es Firmen wie CLS, Scottoiler, CLS, etc. Die selbst dann noch die unterschiedlichsten Modellvarianten anbieten. Daneben noch „Sondereditionen“ für die großen Zubehördiscounter. Sogar eine „Freeware“ Bauanleitung habe ich gesehen.

Die Systeme unterscheiden sich wohl teilweise nur durch die Ansteuerung. Da gibt es welche die die Ausflussmenge über Niederdruck regulieren. Andere elektronisch über Signale vom Tacho. Und weitere wohl sogar über Bewegungssensoren. Ein System von CLS hatte sogar Heizgriffe und ein Anschlussmodul dabei. Ist wohl auch teilweise eine Glaubensfrage, so ist zumindest meine Meinung nach lesen einiger Diskussionen.

Als einzigen Nachteil von einem Kettenöler sehe ich da nur den Anschaffungspreis und evtl. eine stärkere Verschmutzung der Felge bei ungenauer Ausflussmenge.

Lange Rede kurzer Sinn :lol: : Hat jemand von euch auch schon länger einen Kettenöler im Einsatz? Vielleicht sogar eine Empfehlung oder Warnung?

vG Mick
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gmbo
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Re: Kettenöler

Beitrag von gmbo »

Ich fahre seit vielen Jahren mit dem McCoi und bin total zufrieden, das war für mich technisch der beste Öler und hat im Gegensatz zu den anderen einige Funktionen die es ermöglichen, ohne Verstellungen bei jedem Wetter gleich zu ölen. Bei Regen ölt er automatisch mehr und im Gelände kann man in den Crossmode schalten um die Kette mit mehr Öl zu versorgen damit der Dreck abgeschleudert wird. Auch über die Geschwindigkeit wird die Ölmenge geregelt. Das ganze wird mit einer Konfigurationssoftware einmalig zu Beginn eingestellt. Wenn das Löten der Platine ein Hinderungsgrund wäre, könnte ich das übernehmen.
Diese Unabhängigkeit ist durch das meiner Meinung nach einzigem System mit einer Pumpe, die wirklich nur immer einen Tropfen in den Schlauch drückt und nicht wie bei fast allen anderen Systemen mit preiswerteren Ventilen und Durchflußbegrenzern. Die je nach Ölsorte oder Temperatur neu eingeregelt werden müssen wie beim Scottoiler.

In der letzten Zeit ist noch ein einfaches Mechanisches System häufiger genutzt worden cobrra nemo-2 kostet original auch 100€ und wird komplett von Hand bedient. Davon gibt es zwar für 30€ einen Chinanachbau der gleich aussieht, aber bei dem fast alle das undichte Gehäuse behelfsmäßg nachdichten mußten, weil sonst der Öltank im Stand langsam leerlief.

Inzwischen gibt es wohl einige neue Öler die über Beschleunigungssensor oder GPS die Fahrt erfassen, aber da habe ich noch wenig zu gehört.
Viele Grüße
Gisbert
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turdus merula
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Re: Kettenöler

Beitrag von turdus merula »

Moin Mick,

hab noch nen ollen Scottoiler, mit Unterdruckverfahren im Keller zu liegen. Wenn du willst kannste den testen.

Ich bin wieder auf kettenfetten im Handbetrieb umgestiegen, da diese Oiler halt auch nich wartungsfrei sind und ich immer wieder vergessen hab dat Dingen nachzufüllen. :ac:
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Fazernator
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Re: Kettenöler

Beitrag von Fazernator »

Hi Mick
Wenn du Dein Moped im Ketten/Schwingenbereich total versaut haben möchtest,dann greife zu den Ölern,Scott oder wie sie alle heissen...
Nur Die Kette bekommt in den wichtigen Bereichen kaum Öl mit. Das ist meine Erfahrung bei den Motorräden mit Ölern die ich in meiner Werkstatt gemacht habe.
Regelmässige Kettenpflege mit einem guten Kettenreiniger und Spray verlängert die Lebensdauer deiner Kette/ Ritzel um ein Vielfaches
Stefan

Lieber zügig über die Landstrasse,als Heizen auf der Autobahn
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Zylinder
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Re: Kettenöler

Beitrag von Zylinder »

Hallo Mick
Schreib den TigerAli an,
der hat einen elektronischen Ketten Öler, er ist damit sehr zu Frieden :top:

VG Gerd
Motorradfahren ist die Schönste Art,
Benzin in Glücksgefühle Umzuwandeln
:cs:
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Bender_74
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Re: Kettenöler

Beitrag von Bender_74 »

Ich hatte an der XX jahrelang einen Scottoiler (ca. BJ 2006/7).

Die Zeit, die ich mit Ketten fetten sparte investierte ich in das Reinigen des total versifften Hinterrads und der hinteren Verkleidung.
Zudem BILDE ich mir ein, dass die XX seitdem der Unterdruckschlach nicht mehr angebracht ist, ruhiger läuft. Sauberer ist sie nun allemal.

Irgendwann ist der dann rausgeflogen und ich habe nun eine Dose Kettenfett dabei.
Statt drei starker Männer such dir halt zwei starke Frauen, die dir helfen, dann schliesst du noch Bekanntschaften :toll:

Ich gehe davon aus, dass die Systeme im laufe der letzten 10 - 15 Jahre wesentlich besser geworden sind.
Trotzdem ist mein Verlangen nach einem Kettenöler bei Null.
Geniesse dein Leben beständig, Du bist länger tot als lebendig

IBA #28428 - SS1600K / SS1600K-16/24 / BB2500K / BBG2500K / SS2000 / Mile Eater Bronze / R2E NG72 / R2E Haigerloch / R2E Constanta / Magic12 2016
IOMTTMA #3384
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Re: Kettenöler

Beitrag von Klein-Auheimer »

Ich habe mir selbst einen Kettenöler gebaut, bestehend aus Modelbautank, Magnetventil und einem Drosselventil. Dazu noch ein paar Schläuche und etwas Phantasie beim Einbau. Bei Regenfahrten oder auf unbefestigten Straßen, drehe ich das Drosselventil einfach eine halbe Umdrehung weiter auf.

Für mich liegen die Vorteile gegenüber dem Kettenfett eindeutig beim geringeren Wartungsaufwand während langer Urlaubsfahrten und der mindestens doppelten Lebensdauer des Kettensatzes.

Die hintere Felge und Verkleidung verschmutzt tatsächlich mehr, als bei Kettenfett. Jedoch lassen sich die Ölreste meiner Meinung nach viel leichter wieder sauber machen, als die Reste vom Kettenfett.

Viele Grüße
Björn
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gmbo
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Re: Kettenöler

Beitrag von gmbo »

Ja der Scotoiler ist viel montiert worden, wird aber nur von denen empfolen die das System genau kennen und wirklich bei jeder Temperaturänderung richtig einstellen.
Da ist das Problem dass einfach das system sobald der Motor läuft also Unterdruck im Vergaser da ist ein Ventil öffnet und das Öl je nach Temperatur langsam fließt.
Die Geschwindigkeit ist durch ein Drosselventil einstellbar. Vergleichbar wie im Krankenhaus der Tropf. Nur da ändert sich da das Medium nicht.

Das war einer der Gründe warum bei mir eine Pumpe läuft, die einstellbar bei mir alle 9000m 1 Tropfen Öl auf das Kettenrad abgibt dieser Tropfen wird durch die Fliegkraft über das Kettenrad verteilt.
Nachteile des Systems: Es hängt immer am Strom (in Ruhe max 1mA würde also meinen Akku in ca. 150 Tagen entladen können.) und braucht einen Tachoimpuls (der ist in der einfachsten Form ein Reedkontakt mit Magnet also eines der empfindlichen Teile). Wenn der Ausfällt schaltet das System in Notbetrieb und pumpt nach Zeit. In Winterpausen nimmt man den also vom Strom. Dann ist der McCoi noch empfindlich bei Ladegeräten die mit Impulsspitzen laden. Er sollte deshalb beim Batterieladen abgesteckt werden. Es gab da schon einige die danach ein nicht mehr rund laufendes Programm hatten und das neu einspielen mußten.

Das dritte System ist wieder rein mechanisch. Ein kleiner Öltank mit Öl gefüllt und Verschlauchung läßt aus einem dichten System nur das Öl austreten was durch drehen einer Spindel den Tank verkleinert.
Nachteile hier: Man kann das vergessen und bei Undichtigkeit der Systems läuft der Tank einfach leer (bisher nur bei den billigen Plagiaten bekannt).

Kettenspray ist aber auch nicht frei von Fehlern und Verunreinigungen. Wenn ich mir die Ritzelabdeckungen ansehe die ja seltener abgenommen wird und mir die Dreck-Fett-Kruste anschaue in der manche Ketten laufen ist das auch nicht gut. Die Dose Kettenspray muß auch immer auf längeren Fahrten mit und vergessen kann man das Fetten auch.

Honda empfiehlt übrigens die billigste Methode, etwas Getriebeöl aufpinseln.

Gibt also kein System was man als 100% ansehen kann.
Viele Grüße
Gisbert
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Thom
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Re: Kettenöler

Beitrag von Thom »

Ich habe den Rehoiler --> https://www.rehtronik.de Der ist ähnlich dem McCoi mit elektronischer Wegstreckenerfassung, neuerdings auch mit GPS, Öltank, Pumpe und Ölleitungen. Das ist ein reiner Selbstbaukit, der schon gewisse Kenntnisse erfordert. Ich habe den in 2 Moppeds verbaut und die sind absolut wartungsarm. Kann sogar mit Android-App parametriert werden. Ja, hinten versifft es etwas, hatte ich aber bei Kettenfett auch. Und da das Öl nicht so klebrig ist, ist die Reinigung einfacher.
Gruss

Thom
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herr_bootsmann
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Re: Kettenöler

Beitrag von herr_bootsmann »

Moinsen,
dann lasst auch mich mal meine unmaßgebliche Meinung dazu beitragen.

Habe die letzten "Jahrzehnte" immer das günstige weiße Spray von Frau Louise benutz, die Kette selten gereinigt und mich dann immer bei der "großen Winterpflege" über den Modder, versteckt hinter der Ritzelabdeckung, geärgert. Ein besessener Scottoiler hat es nie zum Einbau geschafft und ist dann irgendwann verkauft worden.

Als ich vor knapp drei Jahren Brunhilde gekauft habe sollte es dann das Rundum-Sorglos-Paket werden:
CLS-Oiler mit Heizgriffen dabei. Klein und kompakt über nur ein Gerät am Lenker zu steuern.
Für 420€ + x jedoch kann man viel sprayen ...

Nach dem letzten Kettenwechsel hat mir der Schrauber meines Vertrauens das Versprechen abgenommen, mich besser um die Kette zu kümmern und das Spray zu wechseln.
Aus den versprochenen 1.000 - 1.500 km zum Kette reinigen sind jetzt 2.000-Km-Intervalle geworden (das 3-4 fache zu vorher) und ich benutze jetzt das 2.0-Kettenspray von S100.
Alle 300 - 500 km wird gesprüht. Je nach Strecke u Wetter. Hinter der Ritzelabdeckung ist´s ok, die Felge bleibt sauber.
Das regelmäßige Einsprühen der Kette ergibt sich am Ende einer langen Tour so ähnlich wie Zähneputzen (also 1x die Woche ... :cs: )

Und, jetzt wo ich die Kette regelmäßig reinige, ist natürlich auch viel weniger Schmand drauf. So daß das Reinigen auch nach 3 min erledigt ist.

Daß mit dem Aufbocken bei Gepäck hat sich bei mir auch nicht als so dramatisch heraus gestellt weil ich i.d.R. abends am Ziel immer ab packe.

Viel Erfolg, Mick, zwischen der Entscheidung,Getriebeöl mit nem Pinselchen aufzubringen oder `nen Beschleunigungssensor anzubringen ... :roll:
> Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht. < :shock:

Bremsen macht die Felgen schmutzig ... !!! :lol:

:gk: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel. Oder Steine. Egal, Hauptsache du triffst !
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